EFT und EFIT – Emotionsfokussierte Einzel- und Paartherapie

„Heißer Sex führt nicht zu sicherer Liebe. Vielmehr führt sichere Bindung zu heißem Sex – und auch zu Liebe, die hält.“ – Susan Johnson

EFT gilt als eine der erfolgreichsten und weltweit best erforschten Methoden, die Paaren hilft, Leid und Beziehungsstress in Vertrauen und Nähe zu wandeln. EFT hält auf klar strukturierte und einfühlsame Weise den Schlüssel zum partnerschaftlichen Glück bereit. EFT hilft Paaren, sich in ihrer Partnerschaft geborgen, gesehen und angenommen zu fühlen, sich gegenseitig zu stärken und zu unterstützen.

EFT fokussiert dabei auf das Wiedererreichen einer liebevollen Verbindung zwischen den Partnern, sie stärkt die Offenheit und das Verständnis füreinander und hilft beiden, alte (meist wechselseitige emotionale) Verletzungen zu heilen.

EFIT ist gewissermaßen die kleine Schwester der EFT. Sie hilft Einzelpersonen, Traumata, Ängste und Depressivität zu bewältigen, indem sie aktuelle und vergangene Beziehungen untersucht, darin erlebte Verletzungen heilt und neue Kommunikationsmöglichkeiten einübt. EFIT unterstützt sie dabei, Fähigkeiten zu entwickeln, um bedeutungsvolle und dauerhafte Beziehungen zu haben. Diese Variante kommt vor allem für Singles in Frage, um für eine zukünftige Partnerschaft gut vorbereitet zu sein. Außerdem kann sie auch bei einer bestehenden Partnerschaft sinnvoll sein, wenn einer der beiden Partner nicht zu einer Paartherapie bereit ist.

Beide (EFT und EFIT) basieren dabei konsequent auf den Erkenntnissen der Bindungstheorie und integrieren psychodynamische und systemisch-psychotherapeutische Ansätze. Dabei wird davon ausgegangen, dass eine nachhaltige, liebevolle Beziehung überhaupt nur auf Basis einer sicheren Bindung beider Partner zueinander möglich wird. Bindung und das Gefühl, den anderen zu brauchen, wird dabei nicht als negativ angesehen. Emotionale Abhängigkeit gilt nicht als unreif oder gar pathologisch. Vielmehr wird sie als eine der größten Stärken, zu denen Menschen überhaupt fähig sein können, angesehen.

Susan Johnson, die Entwicklerin der EFT gab 2008 dem holländischen Journalisten Jorn Hövels (Redakteur der Zeitschrift „Psy“) ein Interview. Es zeigt EFT so lebendig, dass ich hier Ausschnitte daraus wiedergebe:

Woher weiß man, dass wir sichere Bindungen brauchen?

Es gibt zum Beispiel wissenschaftliche Forschungen über die psychische Verfassung von israelischen Soldaten, die aus dem Kriegsgebiet zurückkehrten. Die Soldaten mit den sichersten Bindungen, litten am wenigsten unter Posttraumatischer Belastungsstörung. Sie erzählten, dass sie sich an der Front täglich vorstellten, in Kontakt zu sein mit ihrer Frau: wie sie miteinander sprachen, wie sie einander berührten. Starke Bindungsbeziehungen sind ein sicherer Hafen: Schon der Gedanke an geliebte Menschen bringt uns zur Ruhe. Menschen mit starken Bindungsbeziehungen können das Leben besser bewältigen. Am schlimmsten ist es, mit jemand zusammen zu leben, den man liebt, zu dem man aber keinen Kontakt bekommt. (…)

Was bedeutet das für die Therapie?

Durch EFT lernen die Partner zu verstehen, dass sie emotional verbunden und abhängig voneinander sind, und dass sie sich nicht mehr geborgen fühlen, wenn sie die Bindung zum Partner verlieren. Wenn ein Partner emotional nicht erreichbar ist, führt das zu Wut, Trauer, Schmerz und vor allem Angst. Die Angst fühlen Partner in einem Streit oder einer Meinungsverschiedenheit. Wenn Sie eine sichere Bindung haben, dann erleben sie das als kurzfristiges Beziehungstief. Aber Partner mit weniger starker Bindung werden schnell überwältigt durch eine „Urangst“. Aus evolutionärer Sicht ist das logisch. Wenn die sichere Verbundenheit unterbrochen wird, dann verringern sich die Überlebenschancen.

Und dann entsteht ein andauernder Beziehungskonflikt?

Die Partner beginnen dann entweder, Forderungen zu stellen und sich anzuklammern, um Bestätigung zu erhalten, oder sie ziehen sich zurück, um sich vor der Angst zu schützen. Je länger die Partner einen Mangel an Bindung erleben, desto stärker werden sie von den Teufelskreisen der negativen Interaktionen, welche ich „Teufelsdialoge“ nenne, mitgerissen. Die Teufelsdialoge sind Schutzstrategien, die sich äußern in sich Anklammern, Drohen oder Distanzierung. Sie verringern kurzfristig die Angst, aber die Distanz zwischen den beiden Partner wird schließlich so groß, dass sich keiner der beiden Partner in der Beziehung noch sicher und geborgen fühlen kann. (…)

Warum gelingt dies mit EFT?

Partner lernen in den Gesprächen, nicht den Anderen, sondern die Teufelsdialoge als gemeinsamen Feind zu betrachten. Die Behandlung hat Wirkung, weil Schlüsselemotionen angesprochen werden. Das Wort Emotion kommt vom lateinischen Wort „emovere“, das „bewegen“ bedeutet. Wir fühlen uns bewegt, wenn diejenigen, die wir am meisten lieben, ihre tiefsten Gefühle zeigen. Wenn die Partner ihre Emotionen dem anderen gegenüber ausdrücken, dann entwickeln sie neue Reaktionsweisen und brechen aus dem Teufelskreis aus. (…)

Weitere Infos zur EFT finden Sie auf meiner Paartherapie-Seite und auf der Seite des Vereins EFT-Community Deutschland.

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